Gebäudeversicherungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Schutzes für Immobilienbesitzer, doch es gibt viele Missverständnisse über diese Art von Versicherung. Um Sie besser zu informieren, haben wir einige der häufigsten Missverständnisse entlarvt und die Fakten von den Fiktionen getrennt.
1. Missverständnis: Gebäudeversicherungen decken immer alle Schäden ab
Fiktion: Viele glauben, dass ihre Gebäudeversicherung jegliche Art von Schaden abdeckt, unabhängig von der Ursache.
Fakt: Gebäudeversicherungen haben spezifische Bedingungen und Ausschlüsse. Während sie typischerweise Schäden durch Feuer, Sturm, Leitungswasser und Einbruchdiebstahl abdecken, gibt es oft Ausnahmen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Vandalismus, die zusätzliche Policen erfordern. Es ist wichtig, die Police genau zu lesen und zu verstehen, was abgedeckt ist und was nicht.
2. Missverständnis: Die Versicherungssumme sollte dem Kaufpreis des Gebäudes entsprechen
Fiktion: Viele Menschen denken, dass der Wert ihrer Gebäudeversicherung einfach dem Kaufpreis des Hauses entsprechen sollte.
Fakt: Die Versicherungssumme sollte den Wiederbeschaffungswert des Gebäudes abdecken, also die Kosten, die notwendig sind, um das Gebäude in seinem ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Dies kann vom Kaufpreis abweichen, insbesondere wenn der Kaufpreis Grundstückskosten oder andere Faktoren umfasst, die nicht in die Versicherungssumme einfließen.
3. Missverständnis: Versicherungsprämien steigen nur mit dem Wert des Gebäudes
Fiktion: Es wird oft angenommen, dass die Versicherungsprämien nur steigen, wenn der Wert des Gebäudes steigt.
Fakt: Versicherungsprämien können auch durch andere Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. die Lage des Gebäudes, die Art der Nutzung, die Sicherheitsvorkehrungen oder die Anzahl und Art der bereits gemeldeten Schadensfälle. Eine regelmäßige Überprüfung der Versicherungspolice kann helfen, die Prämien auf einem angemessenen Niveau zu halten.
4. Missverständnis: Eine Gebäudeversicherung ist nicht nötig, wenn man eine Wohngebäudeversicherung hat
Fiktion: Viele Menschen glauben, dass ihre Wohngebäudeversicherung bereits alle erforderlichen Schutzmaßnahmen bietet.
Fakt: Eine Wohngebäudeversicherung ist zwar umfassend, deckt aber nicht alle Risiken ab, die durch spezifische Gebäudeversicherungen abgedeckt werden könnten. Oft sind zusätzliche Versicherungen oder Ergänzungen erforderlich, um speziellen Risiken wie Naturkatastrophen oder Gebäudeschäden durch Mieter abzudecken.
5. Missverständnis: Schäden durch Eigenverschulden sind immer abgedeckt
Fiktion: Einige Versicherungsnehmer gehen davon aus, dass Schäden, die durch eigenes Verschulden verursacht wurden, immer von der Versicherung gedeckt sind.
Fakt: Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Verhalten verursacht wurden, sind in der Regel nicht versichert. Viele Versicherungen haben Klauseln, die solche Schäden ausdrücklich ausschließen. Es ist daher wichtig, alle Bedingungen und Ausschlüsse in der Police zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Versicherung den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht.
6. Missverständnis: Die Versicherung deckt alle Arten von Renovierungsschäden
Fiktion: Es wird oft geglaubt, dass die Versicherung auch Schäden abdeckt, die während Renovierungsarbeiten entstehen.
Fakt: Schäden, die während Renovierungen entstehen, können von der Versicherung ausgeschlossen sein, insbesondere wenn sie durch unsachgemäße Durchführung oder mangelnde Vorsichtsmaßnahmen verursacht wurden. Hier ist es ratsam, die Versicherung vor Beginn der Arbeiten zu informieren und eventuell zusätzliche Absicherungen zu vereinbaren.
Fazit
Die Welt der Gebäudeversicherungen kann komplex sein, und Missverständnisse sind leicht gemacht. Es ist entscheidend, sich gründlich über die Bedingungen der eigenen Versicherung zu informieren und gegebenenfalls Expertenrat einzuholen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Versicherung Sie im Ernstfall umfassend schützt und Sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben, die Sie nicht eingeplant haben.